Vom 16-jährigen Fussballtrainer, zum 20-jährigen Workshop-Leiter in der Bank und Betriebsökonomie-Student, zum 24-jährigen, der die Bankkarriere aufgibt um anderen Menschen als selbständiger Coach und Seminarleiter auf einer tieferen Eben zu helfen. Miros stärkste Überzeugungen sind Transformation und Liebe. Liebe als kraftvollste Ressource, höchste Energiefrequenz, wirkungsvollste Antwort auf Angst und mächtigste Macht der Menschheit.

Wie unterscheidet sich Meditation von der Hypnose?
Die Überschneidungsmenge ist gross. Etwa 80% der Meditationsanwendungen haben zum Ziel, gedankenfrei zu werden oder sich zumindest seinen Gedanken und Gefühlen bewusst zu werden. In der Hypnosetherapie geht es dabei eher um das Lösen von Glaubenssätzen, Traumata, Problemen oder Ängsten. Hypnose zielt auf einen Alpha- oder Theta-Zustand ab, also auf eine bestimmte Trancetiefe, während viele Meditationsformen keine tiefe Frequenz der Gehirnwellen zum Ziel haben.
Muss man an Etwas glauben, damit Hypnose funktioniert?
Grundsätzlich muss man nicht an eine höhere Intelligenz glauben. Man kann AtheistIn sein und trotzdem wirkt Hypnose. Wenn man aber glaubt, dass Hypnose wirkt, ist die Wirksamkeit umso höher. Denn das Gesetz des Glaubens sorgt dafür, dass unser Glaube unsere Gedanken, Gefühle, Taten und unsere Potentialausschöpfung beeinflusst.
Was hat dich überzeugt, Hypnosetherapeut zu werden?
Ich habe damals ein Tool gesucht, ein Werkzeug, das mir hilft, Verhaltensveränderungen herbeizuführen. Und zwar solche, die nach wenigen Stunden, Tagen oder Wochen nicht wieder verschwinden. Eine nachhaltige Veränderung im Leben eines Menschen. In einer Meditation habe ich die Frage in den Raum gestellt, welches Tool mich unterstützen wird und da kam wie eine Art Eingebung ganz schnell Hypnose als Antwort. Ich habe darüber nur wenig gewusst. Wenn dann ein paar Details im Bereich Showhypnose. Danach habe ich mit der Recherche begonnen, habe meinen Mentor in der Person von Dr. Norbert Preetz gefunden, wurde von ihm am Deutschen Institut für klinische Hypnose ausgebildet und die Reise ging los...
Bist du in deinen Therapiesitzungen schon an Grenzen gestossen, bei denen Hypnose nicht weiterhelfen konnte?
Natürlich, wenn auch nicht sehr oft. Diese Grenze oder diese Art Schwelle gibt es. Es gelingt mir immer mehr Probleme zu lösen, aber dennoch nicht alles. Doch selbst wenn mal ein Problem nicht gelöst werden kann: Es geht weiter. Es gibt andere Therapeuten, einen zweiten Anlauf, eine tiefere Trance oder einfach Zeit.
Immer mehr Psychotherapeuten ergänzen Ihre Therapie durch Hypnosesitzungen. Findest du dies sinnvoll?
Durchaus. Das macht in meinen Augen sehr viel Sinn. Wir dürfen nicht vergessen, dass Hypnose eine der ältesten psychotherapeutischen Methoden ist. Es ist schön zu sehen, dass der Trend zunimmt und immer mehr TherapeutInnen das Potential darin sehen, Psychotherapie und Hypnosetherapie zu kombinieren. Hypnosetherapie hat eine andere Wirkung als klassische Verhaltens- und Gesprächstherapie. Es geht darum, die Probleme an der Wurzel zu packen und stellt die ursachenorientierte Arbeit in den Vordergrund. Der entscheidende Vorteil der Hypnosetherapie ist, dass man sich in hypnotischer Trance viel einfacher zurückerinnern kann. Ereignisse, die im Wachszustand vergessen oder verdrängt sind, können in Hypnose relativ einfach hervorgerufen werden. Sofern dies gewünscht ist natürlich.
Wo liegen Unterschied und Schwierigkeiten zwischen geführter Hypnose und Selbsthypnose?
In der Selbsthypnose ist es so, dass man sich Suggestionen beziehungsweise Bilder selbst vor Augen führen muss. In der geführten Hypnose kommen diese von der Person, die die Hypnose durchführt. In der Selbsthypnose bist du zudem gleichzeitig ProbandIn und TherapeutIn. Das ist gerade zu Beginn nicht ganz einfach. Es kann sein, dass man unabsichtlich zu tief in die Trance geht und sich ein wenig darin verliert, oder man den Fokus aus den Augen verliert. Doch je mehr man trainiert und das Bewusstsein halten kann, desto einfacher wird es, bewusst dorthin zu gehen, wo man auch hingehen will. Anders als bei der geführten Hypnose ist man bei der Selbsthypnose völlig frei und kann selbst entscheiden, wo der Fokus liegen soll. Bei der geführten Hypnose ist es dank der Hilfe des Therapeuten oft bedeutend einfacher, Ängste und Blockaden zu lösen oder das innere Kind zu heilen.
Siehst du Situationen und/oder Muster, die in deinen Therapiesitzungen immer wieder Thema sind?
Ja, bei mir beobachte ich immer wieder ähnliche Ausgangslagen. Man kann dies auf Glaubenssätze herunterbrechen: Ich bin nicht gut genug. Ich bin nicht willkommen. Ich bin nicht wichtig. Ich bin schuldig. Ich schaffe es nicht. Ich bin nicht liebenswert. Bei den Ängsten sind es häufig Neid, sprich die Angst, nicht gut genug zu sein, und Eifersucht, also die Angst, den Partner zu verlieren.
Gibt es Personen, die sich nicht hypnotisieren lassen?
Ja, Menschen mit einem extremen Kontrollzwang sind meistens nicht hypnotisierbar. Dies sind aber nur ca. 5% aller Menschen. Ich habe dies noch nie erlebt, da es bei mir ein telefonisches Vorgespräch gibt und da die Hypnotisierbarkeit geprüft wird.
Wie hat sich das Bild zum Thema Hypnose in der Gesellschaft verändert?
Definitiv verbessert. Ich beschäftige mich nun fünf Jahre intensiv mit dem Thema nehme immer wieder Veränderungen wahr. Gerade in unserer Generation. Da fand ein Wandel statt, der zeigt, dass wir offener dafür sind. Es gibt generell immer mehr HynosetherapeutInnen und die Irrtümer verschwinden. Denn es ist so: Man hat die Kontrolle, kann sich im Nachhinein gut zurückerinnern an das, was behandelt wurde und ist zu keinem Zeitpunkt ausgeliefert. Immer mehr Menschen erkennen auch, dass es einen Unterschied zwischen Showhypnose – wo das Ziel ist, möglichst gut zu unterhalten – und Hypnosetherapie gibt. Das «Hokuspokus-Image» verschwindet langsam. Was auch Sinn macht. Denn für Tausende Experten ist Hypnose das kraftvollste Tool um Ängste, Leistungs-/Kreativitätsblockaden zu lösen, die Motivation oder das Selbstwertgefühl zu stärken oder das innere Kind zu heilen.
Wie läuft eine Hypnosesitzung ab?
Ein Vorbereitungsbogen bringt oft schon erste Erleichterung oder Klarheit. Dann gibt es ein 30-minütiges Vorgespräch, in dem das Vertrauen aufgebaut wird, der Ablauf der Hypnose genauer erklärt wird, meine und deine Fragen geklärt werden. Und dann geht es etwa 90 Minuten in den Trancezustand, in dem dann beispielsweise die Heilung vom inneren Kind stattfindet. Zuerst geht es mit der sogenannten Tranceinduktion in einen entspannten Zustand, wo der Proband näher an seinem Unterbewusstsein ist, sich besser zurückerinnern, leichter ein Gefühl auftauchen und verstärken und sich besser fokussieren kann. Der hypnotische Trancezustand ermöglicht also eine wirklich effiziente Arbeit.
Was hat es mit den inneren Kind auf sich?
Unser inneres Kind ist der Ort, wo unsere Gefühle leben. Die meisten unserer Gefühle, die wir heute erleben, kommen von unseren ersten Lebensjahren. Die Arbeit mit dem inneren Kind ist gemäss unzähligen Experten die wichtigste Arbeit, die wir an uns selbst machen können. Nach meiner Erfahrung haben wir am meisten Wirkung auf unsere heutigen Gefühle und die positivste Wirkung auf unser Selbstwertgefühl, wenn wir nochmals in diese Situationen gehen, die die grösste negative emotionale Ladung aufweisen, da sich in der dunkelsten Dunkelheit oftmals das hellste Licht versteckt. Rumi sagte bereits: «Die Wunde ist der Ort, an dem das Licht eintritt.» Je grösser die Wunde ist, desto mehr Licht kann eindringen. Wir dürfen in die Wunde und somit in den Schmerz gehen und den Schatz, der darin verborgen liegt, ausgraben. Die Arbeit mit unserem inneren Kind macht uns vollkommener und ermöglicht unfassbare Transformationen.
Wie können wir besser in den Tag starten?
Mit einer Selbsthypnose, die dein Leben verändern kann. Wenn wir in der ersten Stunde des Tages, welche nachweislich für unsere tagtägliche Gefühlslage auch die Wichtigste ist, eine Selbsthypnose durchführen...
...dann programmieren wir uns auf dieses Gefühl, das wir wollen. Im Wissen, das wir im hypnotischen Trancezustand je nach Intensität einer Suggestion (sprachliche oder bildliche Zielbeschreibung, zum Beispiel „Ich bin dankbar“ mit einem Bild und Gefühl) bis zu 200 Mal so viel Einfluss auf unser Unterbewusstsein haben wie im Wachzustand.
...dann sind wir so richtig bei uns selbst, produzieren Endorphine (Glückshormone), bauen Cortisol (Stresshormon) ab und können in diesem Zustand einfacher den Fokus halten und so eine Entscheidung oder Problemlösung viel einfacher und fokussierter durchdenken ohne abgelenkt zu werden.